Arbeiter in Schutzanzügen bei der Sanierung eines Asbestdaches
© LianeM - stock.adobe.com

Asbestsanierung

Gefahrenstoffe erkennen und beseitigen

Asbest, einst wegen seiner dämmenden und feuerfesten Eigenschaften in vielen Bauwerken verwendet, stellt heutzutage ein bekanntes Gesundheitsrisiko dar. Insbesondere in Dächern wurde Asbestzement bis in die 1990er Jahre häufig verwendet. Mikroskopisch kleine Asbestfasern können, wenn sie eingeatmet werden, schwere Lungenkrankheiten, einschließlich Krebs, verursachen. Daher ist die sachgemäße Entfernung von Asbest aus Dächern oder Fassaden nicht nur eine bautechnische, sondern eine gesundheitlich essenzielle Maßnahme.

Asbest, zum Beispiel in Form von Wellplatten in Dächern, war jahrzehntelang ein beliebtes Baumaterial. Heute ist bekannt, dass Asbest gesundheitsgefährdend ist, besonders wenn die Fasern durch Beschädigung oder Verwitterung freigesetzt werden und in die Luft gelangen.

Das Bindemittel, das die Asbestfasern umschließt, verliert im Laufe der Zeit an Festigkeit, was bei einer Beschädigung die Freisetzung der Fasern begünstigt. Eine effektive und sichere Entfernung von beschädigtem Asbest wird damit zu einer dringenden, aber auch herausfordernden Aufgabe.

Identifikation und Gefahrenbewertung – Woran man Asbest erkennt

Asbesthaltige Materialien sind nicht immer offensichtlich zu erkennen, da Asbest oft mit anderen Materialien vermischt wurde. Häufig findet sich Asbest in Dachplatten, die vor den 1990er Jahren installiert wurden. Ein Fachmann kann anhand spezifischer Merkmale wie Oberflächenstruktur und Alter des Materials Asbest vermuten.

Zeichen für das Vorhandensein von Asbest können eine faserige Zusammensetzung und eine graue bis weiße Farbe sein. Im Zweifel sollte eine Probe von einem zertifizierten Labor analysiert werden, bevor weitere Schritte eingeleitet werden, denn der Umgang mit Asbest unterliegt strengen Richtlinien.

Gesetzliche Vorschriften der Asbestsanierung

Die Entfernung von Asbest ist streng reguliert. Die Technische Regel für Gefahrstoffe (TRGS 519) schreibt vor, dass nur ausgebildetes Fachpersonal mit Asbest arbeiten darf. Das heißt Dachdecker und Sanierungsfirmen müssen spezielle Schulungen absolvieren und entsprechend zertifiziert sein, um Asbest sicher entfernen zu dürfen.

Die Gesetzgebung fordert, dass die Beseitigung von asbesthaltigen Materialien unter strengen Sicherheitsvorkehrungen stattfinden muss, um eine Freisetzung der Fasern zu verhindern. Dies beinhaltet die Vermeidung von Staubbildung und das Verbot von Reinigungsarbeiten, die das Material beschädigen könnten. Darüber hinaus muss die geplante Asbestentfernung bei den Behörden mindestens sieben Tage vor Beginn angemeldet werden.

Sicherheitsvorkehrungen für effektive Asbestentfernung

Die sachgemäße Vorbereitung für die Asbestentfernung an Dach und Fassade ist entscheidend für den Erfolg und die Sicherheit des Verfahrens. Ein stabiles Gerüst und Sicherheitsplanen sind notwendig, um sowohl die Arbeiter als auch die Umgebung zu schützen. Die Arbeiten sollten immer in Schutzanzügen und mit Atemschutz erfolgen. Der Bereich, in dem Asbest entfernt wird, muss vollständig abgesperrt sein.

Industriestaubsauger mit HEPA-Filtern sind erforderlich, um Asbestfasern sicher aufzunehmen. Alle asbesthaltigen Abfälle müssen in gekennzeichneten Behältnissen sicher entsorgt werden. Es ist essentiell, dass diese Materialien nicht mit dem regulären Bauschutt vermischt werden, um Risiken für Mensch und Umwelt zu vermeiden.

Alternative Sanierungsmethoden und präventive Maßnahmen

In bestimmten Fällen, insbesondere wenn die Asbestmaterialien noch in gutem Zustand und beschichtet sind, kann eine Nachbehandlung der Oberflächenbeschichtung eine kostengünstigere und weniger invasive Option darstellen. Dabei werden die bestehenden Asbestplatten sauber gespült, das Wasser anschließend gefiltert und die Oberflächen daraufhin grundiert und mit spezieller Farbe in zwei Arbeitsschritten versiegelt. Diese Methode verringert die Freisetzung von Asbestfasern und verlängert die Lebensdauer der Materialien ohne die Notwendigkeit eines kompletten Austauschs.

Asbestsanierung bei Einbau von Photovoltaikanlagen

Bei der Planung von Photovoltaikanlagen ist die Entfernung von Asbestdächern besonders kritisch. Ein Fachmann sollte frühzeitig hinzugezogen werden, um die Sanierung zu planen und durchzuführen. Die Entfernung des Asbestdaches und dessen Ersatz durch eine neue Dacheindeckung ist oft der sicherste Weg, um die Langlebigkeit und Effizienz der neuen Anlage zu gewährleisten.

Obwohl es verlockend sein könnte, Kosten zu sparen und Asbest selbst zu entfernen, birgt dies erhebliche Risiken. Professionelle Dachdecker, die in der Asbestsanierung ausgebildet und zertifiziert sind, garantieren eine sichere Durchführung der Arbeiten und helfen, das gesundheitliche Risiko für alle Beteiligten zu minimieren. Hausbesitzer sollten daher nicht zögern, Experten zu konsultieren und ihre Dächer fachgerecht von Asbest befreien zu lassen.